Foto: Kitty Suschny kurz vor ihrer Emigration
Foto aufgenommen in: Wien, Österreich (1938)
Zeitpunkt des Interviews: 2003
Interviewte Person: Kitty Suschny
Interviewerin: Tanja Eckstein
Zuerst wollten Ilse und ich nach Palästina. Wir waren auf dem Palästinaamt [Das Palästinaamt betrieb die Einreise nach Palästina] in der Marc Aurel Strasse [1. Bezirk], Ecke Vorlaufstrasse und haben alles dort eingereicht.
Es hat leider Geld gekostet und meine Mutter hatte nicht mehr viel. Die Pension war immer weniger und weniger geworden. Ich hatte auch kein Geld. Meine Mutter hat gejammert, weil das soviel Geld kostete. Die auf dem Palästinaamt haben gesagt: außerhalb von Tel Aviv wäre eine landwirtschaftliche Schule, da könne man sich anmelden. Meine Freundin und ich sind dann am Kai durch den Beserlpark [Anm: kleiner Park] gegangen. Da kam uns die Frau Maurer mit dem Heinzi entgegen und sagte:
‚Geht sofort zurück zur Kultusgemeinde, es gibt dort einen Kindertransport nach England.' Das war nach dem 10. November 1938. Da hab ich gesagt: ‚Ich hab aber keine Papiere dabei.' Frau Maurer war aber vorher schon bei meiner Mutter und hatte meine Papiere. Meine Mutter ist nicht gekommen, denn sie hat sehr schlecht gesehen, sie hatte den ‚Grünen Star'. Das konnte man damals nicht operieren.
Frau Maurer ist mit uns zur Kultusgemeinde gegangen und hat uns für den Transport nach England angemeldet. Wir mussten uns einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Da wurde versucht, auszusortieren.
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