Foto: Heinz Klein
Foto aufgenommen in: Wien, Österreich (2006)
Interviewte Person: Heinz Klein
Zeitpunkt des Interviews: 2002
Interviewerin: Tanja Eckstein
Die Ordination meines Vaters, in der ich stets beschäftigt war, wurde im Mai 1938 arisiert. So verlor mein Vater seine Existenz und ich meinen Arbeitsplatz. Am 10. November 1938 wurde ich verhaftet und ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert. Nach ungefähr sechs Monaten wurde ich entlassen und bin sofort mit einem illegalen Transport von Wien nach Palästina geflüchtet.
Meine Eltern wurden aus ihrer Grazer Wohnung vertrieben, sie mussten nach Wien übersiedeln. Mein Vater war dann in Wien in der Kultusgemeinde tätig und für die jüdische Auswanderung zuständig. Er hatte das Provinzreferat unter sich und hat einen illegalen Transport zusammengestellt von cirka 240-250 Grazer Juden. Die sind nach Palästina geflohen und auch angekommen.
Nachdem mein Vater gesehen hat, dass es auch für ihn und meine Mutter gefährlich wird, sind sie auch auf einem illegalen Transport nach Palästina gegangen. Das muss 1940 gewesen sein. Sie konnten nur Kleinigkeiten mitnahmen. Vieles ist dann auch noch durch die folgenden Umzüge verloren gegangen.
Die gesamte Biographie von Heinz Klein kannst du hier nachlesen.
Photographien zu Heinz Klein und seiner Familie kannst du dir hier ansehen.